Du glaubst, deine Freude rühre vom Kaufen und Empfangen her; wie könntest du dich an das Gegenteil erinnern, da man sich so sehr bemüht hat, die Bande zu knüpfen, die dich mit den Dingen verbinden.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste – (Quelle)
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Wenn ich mir die Menschen ansehe, die durch die Städte laufen, und in ihre Gesichter sehe, so sind sie leer und freudlos. Sie hetzten mit ihren vollen Taschen von einem Laden in den nächsten, und geben mehr Geld aus, als sie eigentlich haben – für Dinge, die sie eigentlich gar nicht brauchen. Mir wird bewusst, dass wir häufig in dem Glauben sind, dass wir uns „Glück“ kaufen könnten, oder ihn durch materiellen Wohlstand irgendwann einmal erreichen… Aber jetzt mal ehrlich: Wer glaubt da denn „wirklich“ dran?
Wir tauschen ein Handy gegen ein neueres – und sobald wir es haben, ist es schon fast wieder alt – und wir streben danach, uns ein neues zu kaufen… Ich erlebe dieses Verlangen bei Büchern… und dann „will ich es haben“ – und wenn ich es dann habe, stelle ich fest, dass es dieses Gefühl gar nicht wirklich befriedigt – ich bin sogar eher noch enttäuscht.
In dem vergangenem Jahr war ich ganz dankbar, dass ich weniger Bücher gekauft habe – sondern mir die, die mich interessierten, einfach in der Bibliothek ausgeliehen habe. Natürlich waren da immer noch einige, die ich mir besorgte, aber schon weniger, als in den Jahren zuvor. Es gab allerdings einen Punkt, an dem mir das oben geschriebene Szenario auffiel – und ich war ein wenig über mich selbst erschüttert – dachte ich doch, ich sei gar nicht sooo gierig…Und wenn ich ehrlich bin – ich brauche das alles gar nicht, um glücklich zu sein…
What to do?
Jademond rief auf ihrem Blog dazu auf, eine „Wolldiät“ zu machen – sie wollte nur wenig bis gar keine Wolle mehr kaufen, und hat auch schon im vergangenem Jahr damit gute Erfahrungen gemacht…Eine Wolldiät ist allerdings für mich nicht ganz so passend – ich bräuchte eine Bücherdiät ^^ Aber ich würde viel lieber dieses Jahr eine „Konsum-Diät“ starten. Das heißt so viel wie:
* weniger Bücher kaufen
Ich möchte vielmehr meine Bücher in der Bibliothek ausleiehen (wenn vorhanden) oder mit lieben Menschen austauschen (wenn sie denn wollen). Falls es dann doch Bücher gibt, die ich unbedingt haben muss, dann könnte ich sie mir schenken lassen, tauschen oder mir zu besonderen Gelegenheiten (Erreichung eines Ziels) selber schenken. Außerdem möchte ich mich dieses jahr wieder von einigen Büchern trennen – und dann könnte ich es in eine Spardose packen „Büchergeld“ und mir nur von diesem Geld, gebrauchte oder neue kaufen.
* Kosmetik und Co
Als Frau verfalle ich gerne diversen Cremes und anderen Kosmetikartikeln. Ich bin sehr stolz, dass ich im vergangenem Jahr mir nur eine Sorte Creme angeschafft habe, mit der meine haut sehr gut zurrecht kommt. Das möchte ich beibehalten – und wenn sie leer ist, darf sie ersetzt werden – genau so, wie mein Hautöl und meine Seife & Shampoo. Ich möchte aber weniger Lustkäufe machen – z.B. Nagellack, Makeup und so etwas – ich möchte dieses Jahr vermehrt, die Dinge aufbrauchen, die da sind.
* Kleidung
Natürlich bin ich bestrebt, wieder in die alten Kleidungsstücke zu passen, die ich noch vor der Schwangerschaft getragen habe. Sollte es nicht so sein, möchte ich mir eher Kleidung SecondHand kaufen – auch für den Bauchzwerg. Damit habe ich schon im vergangenem Jahr begonnen, und es gibt nur wenig Dinge, die wir uns neu kauften (Manduka&Wickelkommode, ein Erstlingsset&Wolldecke) – der Rest ist geschenkt worden oder gebraucht. Und ich habe trotzdem dafür Sorge getragen, dass es hochwertige Materialien sind, möglichst biologisch/ökologischem Ursprungs.
* Spielzeug
Für den Zwerg habe ich eigentlich nicht vor, Spielzeug zu kaufen – ich denke, wir werden sicherlich einiges geschenkt bekommen (bitte Holz). Aber der zwerg wird so viel zu entdecken haben, da kann er eh nichts mit einem haufen Spielzeug anfangen…
* Nahrungsmittel
Ich möchte dieses jahr besser wirtschaften mit den lebensmitteln im haus – das heißt, die Mahlzeiten besser planen, so dass weniger übrig bleibt – oder aus „Resten“ etwas neues kochen… damit werde ich mich noch ein wenig auseinander setzten müssen…
* Wolle
Da ich noch einen ganzen Batzen an Filzwolle hier habe, möchte ich diese erst einmal verbrauchen… Es gibt da Fraben, mit denen ich meistens arbeite – und dann gibt es welche, mit denen ich (bisher) kaum etwas gemacht habe – das gibt mir die Möglichkeit, mit ihnen herum zu experimentieren – und zu schauen, was ich dabei lerne… Allerdings gestatte ich mir, diverse Lieblingsfarben (weiß!) – dann nach zu kaufen 🙂
Ich möchte mir aber ab und an etwas Gutes tun – das heißt auch, mir etwas „gönnen“. Dann sollen das Momente sein, in dem ich ein Ziel erreicht, mich verbessert habe, oder etwas besonderes passiert ist 😉
Wäre ein solches Projekt auch etwas für euch?Habt ihr noch „Diät“ Ideen, die man kreativ umsetzten kann?
Wo würdet ihr euren Konsum einschränken – oder was sind eure „Geld-Ausgeb-Domänen“?
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