Wenn wir die Jahreskreisfeste feiern, oder ein Ritual wirken, verbinden wir uns ganz bewusst, mit unserer Spiritualität – wir fühlen uns erfüllt und be-geistert. Doch schnell flacht dieses Gefühl im Alltag ab – verschwindet einfach – und uns bleibt nichts von der ursprünglichen Verwurzelung, die wir in unserem magischen Akt gefühlt haben. Was fehlt?
Die Übertragung der Spiritualität in den Alltag.
Ich denke, wenn die Menschen von „Erwachen“ sprechen, oder „Erleuchtung“ ist dies ein „Erwachen“ aus der Normalität – ein bewusst werden der einzelnen Momente , die unser Leben ausmachen.
Wenn ich achtsam bin, kann jede Handlung zu einem spirituellen Akt werden. Beim Falten der Wäsche für meinen Sohn, nehme ich bewusst jede Bewegung wahr, erfreue mich an den kleinen bunten Kleidungsstücken, die ich alle mit Sorgfalt für ihn ausgewählt habe. In Gedanken denke ich: „Meine Liebe falt´ich ein, möge sie stet´s bei dir sein!“ – Ich segne jedes Kleidungsstück, und stelle mir vor, wie meine Liebe, ihn auf jeden Schritt begleiten wird. Schamanische Lichtarbeit, schon beim Wäschefalten…
Und so kann ich es auch beim Putzen machen – denn ich reinige – ich entferne alte Energien, und schaffe Platz für etwas Neues.
Wie der Alltag magisch wird:
1. Tue die Dinge bewusst
Wenn du einkaufen fährst – suche ganz bewusst deine Lebensmittel aus – fühle, wie sie sich in deiner Hand anfühlen – wie sie riechen. Spüre, wie du im Auto sitzt – wie es sich anfühlt. Wie deine Bewegungen dieses große Metallding durch die Welt bewegt. Wie es im Zen heißt: Esse, wenn du isst – Sitze, wenn du sitzt, gehe, wenn du gehst!
Tue einfach mal nichts anderes!
2. positive Absichten einbauen
ich segne beim Einkaufen mein Geld, was ich ausgebe und bin dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, mir all diese guten Dinge zu kaufen, die mich und meine Familie nähren werden.
Ich putze nicht – ich schaffe Raum.
Wenn ich meine Pflanzen gieße, stelle ich mir vor, wie ich damit alle Pflanzen dieser Welt gieße und ihnen Liebe schenke.
Wenn ich meinem Kater Futter gebe, gebe ich auch allen allen anderen Tieren Nahrung.
Wenn ich mein Kind liebevoll umarme, schenke ich auch allen anderen Kindern Liebe.
Wenn ich gehe, ist jeder meiner Schritte mit Liebe (oder Frieden) erfüllt.
3. Göttinnendienst
Früher war es leider oft so, dass ich nur wenig Zeit an meinem Altar verbracht habe – nur zu bestimmten Anlässen – und sonst verschwand er im Alltag… bis er sich einmal ganz leer angefühlt hat, und ich ihn zusammen gepackt hatte… Ich merkte, wenn ich mich mehr mit meiner inneren Spiritualität auseinander setzte, dann geht es mir besser…
Mittlerweile verbringe ich jeden Tag ein wenig Zeit dort. Morgens gehe ich zu ihm, entzünde mal ein Räucherstäbchen, ziehe immer ein paar Orakelkarten für den Tag und spreche ein paar Affirmationen/Gebete. Insgesamt sind es maximal 15 Minuten, aber damit verbinde ich mich innerlich und kann diese Absicht viel besser über den Tag mit in den Alltag nehmen.
4. Freundlichkeit
Es gibt Tage, da fällt es mir ganz leicht – dann habe ich viele magische Momente in meinem Alltag – und dann gibt es diese Tage, wo ich schon beim Ziehen einer Karte morgens einen großen inneren Wiederstand spüre – wo etwas in mir schlicht „Bäh!“ sagt. Dann kann ich mich anstrengen, so viel ich will, aber funktionieren will es nicht. ich denke, es ist in diesen Momenten ganz wichtig, liebevoll zu sich selber zu sein – und sich zu gestatten, dass dieser Tag dann halt nicht so spirituell ist. Wertschätze einfach deine Gefühle – spüre sie und atme… das ist dann schon genug.
Bitte, denke nicht, dass jeder Tag bei mir aus spirituellen gezuckerten Monden besteht – so ist das nicht. Ich bemühe mich ganz intensiv um dieses spirituelle Leben, weil es mir gut tut – aber es klappt mal besser und mal schlechter. Es gibt Tage, da bin ich frustriert – da will nichts funktionieren, aber das ist ok.
Als ich letztes Jahr damit begonnen habe, gab es einen Tag in der Woche, an dem das mal ganz gut funktioniert hat… dann mal ne ganze Woche gar nicht… es wurde nach und nach mehr.
Lasse dir Zeit, Spiritualität ist wie ein Muskel, den man langsam trainiert… du würdest auch nicht mit einem 10km Lauf beginnen, sondern erst mal nach und nach… so ist das hier auch. Sei nicht enttäuscht, wenn es mal nicht so gut funktioniert, sondern erfreue dich an deinen Erfolgen.
Du bist, genau so wie ich, auf deinem Weg. Du bist genau da, wo du sein sollst!
Ich liebe dich ❤
Wie erlebst du deinen Alltag? Wo fällt es dir besonders leicht/besonders schwer achtsam und bewusst „da“ zu sein?