Mutter-Seelen-Alleine…

JanneDarc

Es liegt da in meinen Armen und schreit – und ich ertrage es einfach nicht mehr. Meine Gedanken kreisen – ich will nur noch, dass es auf hört. Das alles aufhört – dieser Alptraum.

Heultagen, sagten sie… geht wieder vorbei… doch es ging nicht vorbei… die Diagnose kam mir vor, wie ein Urteil, das über mich gefällt wurde: postpartale Depression, wie ein Drama in mehreren Akten.

Schatten

Heute, 2 1/2 Jahre später, kann ich endlich darüber sprechen… diese Wunden sind immer noch so tief, die diese Erkrankung in meine Seele riss, dass es mich immer noch schmerzt – und es so vieles gibt, was ich mir selber nicht verzeihen kann.

Erst Samstag Abend gab es hier wiedermal ein großes Einschlaf-Drama… und es ist immer noch ein sehr sensibles Thema, bei mir, dass immer mal wieder gerne alte Gedanken und Gefühle hoch bringt, über die ich schreiben will.

Viele Mütter zweifeln an sich, haben Sorge keine guten Mütter zu sein. Für mich sind diese Zweifel viel realer – näher. Ich mache mir häufig Sorgen darüber, inwieweit sich meine Erkrankung auf ihn und sein Leben auswirken wird. Wie war unsere Mutter-Kind-bezieheung? Sie war nie so innig – es war etwas, um das ich kämpfen musste – was ich hart erarbeitet habe – und sie fühlt sich an manchen Tagen immer noch so verdammt zart an.

Ich kann es nur schwer ertragen, Mütter mit ihren Babys zu beobachten, die glücklich miteinander interagieren. Das bricht mir einfach das Herz, weil ich es mir auch so sehr für uns gewünscht hätte, und weil es nicht so war.

Ich ertrage es kaum, ein Baby auf dem Arm zu halten, weil all der Schmerz wieder hoch kommt. Die Trauer über das, was wir nicht hatten… und die Sorge darüber, dass es ihm geschadet hat, oder ihn für sein Leben negativ geprägt hat.

Es ist schwierig, mir selber und dem Universum zu vergeben, ich hadere immer wieder damit. Ich habe immer wieder Schuldgefühle, Ängste und Sorgen.

Licht

Ich bin durch die Hölle gegangen – nur für die Liebe! Und ich bin stolz darauf! Denn ich habe gekämpft – wie eine Löwin, um jeden einzelnen Tag, für mein Kind und für mich!

Ich habe mir all die Dinge hart erkämpft und für mich sind sie nicht selbstverständlich – ich bin dankbar, für diese vielen Kleinigkeiten. Für eine Berührung, Nähe, harmonische Momente, Zweisamkeit. Das alles sind kleine Wunder, die mein Leben wunderbar machen. Glück ist plötzlich an vielen Tagen viel einfacher.

Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, auch mir selber eine gute Mutter zu sein, und dass ich mich häufig vergessen habe. Ich habe gelernt, meine eigenen grenzen zu akzeptieren und um Hilfe zu bitten, und ich habe gelernt, auf mich und meinen Körper zu hören.

Neben echtem LEID habe ich aber auch wahre und echte LIEBE kennen gelernt… und diese Liebe „erträgt alles, glaubt alles, hofft alles und hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf.“ (1 Korinther 13)

Wenn du auch Betroffene bist, oder Fragen hast, kannst du dich gerne auch via Mail bei mir melden.

Solltest du den Verdacht haben, eine Wochenbettdepression zu haben, so kann ich dir diesen Selbst-Test von Schatten&Licht nur ans Herz legen. Ich habe ihn damals, mitten in der Nacht, auch gemacht.

Bitte versuche nicht diese Erkrankung mit dir selber aus zu machen. Hole dir professionelle Hilfe!

Hier ist eine Liste für Mutter-Kind-Kliniken in denen du gemeinsam mit deinem Kind Hilfe findest

und hier ist noch eine Liste mit niedergelassenen Fachleuten

(beides zusammengestellt durch Schatten&Licht e.v.)

Ich bin gerne bereit mehr zu diesem Thema zu schreiben, auf bestimmte Dinge ein zu gehen oder Fragen zu beantworten. Wenn gewünscht, schreibe ich dazu auch einen Gastbeitrag oder ähnliches. Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen, weil es einfach immer noch so stark taburisiert wird und ich weiß, wie viel Schuld auf dem Herzen der Mutter liegt.

Ich möchte dir zeigen, dass es etwas ist, aus dem man gestärkt hervor gehen kann – ich möchte dir Hoffnung geben, wo keine Hoffnung zu sein scheint, dir die hand geben, wo du dich alleine fühlst! Ich möchte mir dir gehen, weil ich mich dort aus kenne.

Let me guide you ❤

 

 

Über die Angst, keine gute Mutter zu sein

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Der Zwerg hat einen starken inneren Willen und will ihn gerne auch umsetzten. Das finde ich auf der einen Seite sehr gut, auf der anderen Seite aber, kommt es somit häufiger zu Auseinandersetzungen, weil gewisse Dinge dann einfach nicht machbar sind. Ich bin leider keine Heilige – und reagiere leider nicht immer so, wie ich es mir wünsche, oder wie ich im Optimalfall gerne möchte.

Leider weiß ich, dass ich eine sehr wichtige Person in dem Leben meines Sohnes spiele, eine wichtige Schlüsselfigur, anhand dessen er sich orientiert, nicht nur bei den Aufgaben des Alltäglichen Lebens, sondern auch in emotionalen Bereichen. Was er hier zu Hause erhält, wird ihn für sein Leben prägen und beeinflussen.

Und da können schon nicht ernstgemeinte Sätze oder in der Wut daher gesagtes, einiges anrichten… Z.B. könnte er das Gefühl bekommen, es nicht wert zu sein, geliebt zu werden, wenn ich in bestimmten Situationen nicht richtig handel…

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie stark solche Glaubenssätze sind, und wie schwer es ist, sie wahr zu nehmen und dann zu verändern. Ich möchte aber nur das Beste für mein Kind… das ist der Grund, weshalb ich dann große Sorgen/Ängste habe, es nicht gut zu machen…

Damit bin ich sicherlich nicht alleine – und solche Ängste sind auf der einen Seite zwar gut, weil man sich selber hinterfragt und reflektiert, aber auf der anderen Seite, beeinträchtigen sie meine Entscheidungen… Ich laufe Gefahr, mir selber einen neunen Glaubenssatz zu erschaffen, nämlich: „Ich bin keine gute Mutter“ – und dann würde ich im schlimmsten Falle, diese Realität erschaffen.

Wenn es dir auch so geht, möchte ich dich dazu motivieren, etwas in deinem Denken zu verändern. Stelle dir vor, wie du die Beziehung zu deinem Kind gerne haben möchtest, und stelle dir dann dich selber vor, wie du eine gute Mutter bist.

Es geht hierbei nicht um Perfektionismus, der gar nicht funktionieren kann, weil das Leben nunmal aus Dualitäten besteht – wir können nicht immer nur gut oder immer nur schlecht sein – wir haben beides inne. Die Frage ist lediglich, was wiegt für dich schwerer? Was bekommt somit mehr Gewicht?

Wenn also ein Tag hinter dir liegt, der schrecklich war, dann kannst du dir selber vergeben. Du bist schon jetzt eine gute Mutter. Außerdem: perfekte Mütter haben und machen keinen Spass, sie springen nicht mit in Pfützen und schaukeln nicht mit. Sie spritzen nicht mit Wasserpistolen oder erlauben unterm Tisch Plätzchen zu essen… gute Mütter haben Spass – und machen halt auch Fehler.

Und das ist in Ordnung, weil wir lieben… wir lieben unsere Kinder, und das ist das Wichtige. Wir sind authentisch, während wir sie lieben. (und das ist es, worauf es ankommt).

Kennst du solche Ängste? Wie gehst du damit um?

Familie und Arbeit – wie wir „es“ tun

Bei Wurzelkraft&Flügelschlag las ich über eine Blogparade, die leider schon abgelaufen ist, deren Inhalt ich aber so spannend finde, das ich trotzdem darüber schreiben will. Schließlich sind es diese Geschichten, die im Alltag inspirieren und helfen, weil sie zeigen, wie es gehen kann…. dieses Mal geht es um den Balanceakt zwischen Familie und Arbeit.

Wer geht arbeiten?

Bei uns gehen beide Elternteile arbeiten – der Mann hat einen ganz „normalen“ Acht-Stunden-Job und ist an den Wochenenden zu Hause. Ich selber bin direkt nach einem Jahr Elternzeit wieder in meinen alten Beruf zurück gekehrt und arbeite dort ausschließlich in der Nacht – und meistens um und am Wochenende. Allerdings nur in Teilzeit – da ich während der Nachtschicht viele Stunden sammle, brauche ich nicht so häufig arbeiten gehen und bin somit überwiegend in der Lage, das Kind zu betreuen (siehe unten)

Wer macht den Haushalt?

Den Hauptteil erledige ich, aber der Mann hilft, wann immer er kann. Da der Mann meistens das Auto nutzt, ist Einkaufen mit einem großen Zeitaufwand verbunden und einen Wocheneinkauf erledigen wir meist am Wochenende.

Und was macht das Kind?

Das Kind wird, seit dem es 1 1/2 Jahre alt ist, im Kindergarten vormittags betreut. Während des ersten halben Jahres meiner Erwerbstätigkeit hat sich seine Oma sehr aktiv um ihn gekümmert, und ihn an den Vormittagen, an denen ich geschlafen habe, betreut.

Arbeit und Kind

An meinen freien Tagen erledige ich vormittags die Hausarbeit, kümmere mich um Einkauf und Co und habe dann den restlichen Tag Zeit für ihn. Ich kann mich an sein Tempo anpassen und die Zeit genießen.

Wenn ich arbeiten gehen, ist es sehr anstrengend, denn der Tag-Schlaf ist nicht ganz so erholsam, wie ein normaler Nacht-Schlaf. Außerdem muss ich nach 6 Stunden wieder aufstehen, um ihn dann pünktlich von der Kita zu holen – da bin ich dann ziemlich platt und es fällt mir dann recht schwer in meinem Zentrum zu bleiben.

Fazit:

Es fühlt sich alles sehr stimmig an, so wie es zur Zeit läuft. ich genieße die viele freie Zeit, die ich mit dem Kind verbringen kann, auch wenn die Nachtschichten-Woche immer sehr anstrengend sind, einfach weil der Körper immer etwas mehr Zeit braucht, um wieder in den Rhythmus zu kommen. Umso schöner sind die anderen Wochen, die dann frei sind, und in der ich dann Mutter sein kann.

Wie läuft es bei euch? Wie macht ihr das?

Werdet wie die Kinder

Füßchen

„Werdet wie die Kinder!“ – Matthäus 18.3 –

Zweieinhalb Jahre bin ich nun Mutter und Schülerin eines wahren Meisters. Ich darf erkennen, wie richtig diese Aussage Jesu in der Bibel doch ist – und ich bin ganz ergriffen von der Gnade, von meinem Sohn gelehrt zu werden, was im Leben wirklich wichtig ist. Viele Dinge fallen mir noch schwer um zu setzten, einiges geht mir leicht von der Hand – und ich möchte seine Lehren teilen, weil sie so wichtig sind für ein wundervolles Leben. Mein größter Wunsch ist es, als Mutter, ihm diese Qualitäten zu bewahren, damit er sie nutzen kann, wenn er erwachsen ist (und vieles vergessen hat)

* an das Gute glauben

ich erinnere mich an meine Kindheit, in der ich ganz naiv an das Gute geglaubt habe – an das Gute in jedem Menschen, an das Gute im Leben – ich denke, ein wenig Naivität hilft uns, unser Leben positiv zu betrachten – dann gibt es kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung 😉

* Gefühle wahr nehmen

Der Zwerg liebt es, Gefühle aus zu probieren – er kündigt dann an, dass er nun böse/gut/traurig ist, und setzt es dann um. Für ihn haben ist keins „gut“ oder „schlecht“ – sie sind einfach! Wir können lernen, unsere Gefühle einfach wahr zu nehmen, ohne sie zu werten – und ohne uns damit zu verurteilen.

Wichtig ist hier, dass wir unsere Kinder nicht verurteilen – Wut ist schlecht und „Nett sein“ gut – so prägen wir das Gefühl für den Rest des kindlichen Lebens (welche Gefühle sind für dich gut/schlecht – und warum?)

* (Ur-)Vertrauen in das Leben

Mein Kind vertraut darauf, dass es mit allem versorgt wird, was es braucht (ich meine hier nicht das 100.ste Spielzeug oder Süßes) – es hat keine Angst davor, dass es mal nichts zu essen bekommt oder keine Liebe (und ich bin unsagbar dankbar darüber, ihm das zu ermöglichen).

Ich lerne daraus, dass es in Ordnung ist, das Geschenk der Hilfe anderer an zu nehmen – und um Hilfe zu bitten. Und ich lerne, dass ich mich einer größeren Macht anvertrauen darf – ich darf darauf vertrauen, dass das Leben/Gott/wie auch immer für mich sorgen wird.

* Faszination Welt

Alles ist spannend und will erforscht werden. Alles muss erfahren werden – jedes kleinste Detail gesehen werden.

Wann hast du zuletzt einen Baum mit den Augen eines Kindes betrachtet? Eine Pfütze untersucht? Lass dich faszinieren von der Schönheit unserer Erde

* Langsamkeit

Der Zwerg hat Zeit – ohne Ende (auch wenn ich sie grad nicht habe) Die Tage sind lang und bieten genug Platz – jede Sekunde wird vergnügt vergeudet. Tausend mal den Sand von A nach B schütte, zusehen, wie das Wasser im Sand versickert… Achtsamkeit pur.

Wenn wir mehr Augenblicke wach erleben (achtsam), er-leben wir mehr (wir bekommen dann das Leben mal mit)

* nicht aufgeben

Kinder lernen durch Fehlschläge – sie lernen stehen/laufen durch fallen – klettern durch abstürzen… und machen weiter!

* Religösität

Ich erinnere mich noch ganz genau daran, wie sehr ich als Kind an „Gott“ geglaubt habe. Für mich war völlig klar, dass es etwas gab, was größer war als alles auf dieser Erde – etwas, was in allem ist, was lebt. Ich wusste, dass ich daher kam – da gab es nur Liebe – und dass ich irgendwann auch dahin wieder gehen werde. Ich war von Kirchen fasziniert – dort war die Heiligkeit des Lebens zu spüren, die oft im Außen fehlte…. und ich sehe, wie mein Sohn von meinem Altar – von Kirchen und vor Ritualen be-geistert ist.

Mein Sohn lehrt mich, mein Herz zu öffnen, meine ganzen alten Verletzungen noch einmal an zu sehen, und mir selber erlauben, zu heilen.

Seine Liebe ist so vollkommen und echt, sie verzeiht und nimmt mich so an, wie ich bin. Was für eine Gnade es ist, von einem Kind geliebt zu werden – und was für eine große Verantwortung doch in meinen Händen liegt, diesen Schatz zu wahren.

Ich gebe zu, dass es mir Angst macht – ich habe Angst zu versagen, ihn nicht richtig zu behandeln, ihn nicht genug zu lieben. Mir fällt es sehr schwer, mir meine eigenen Fehlschläge zu vergeben – und bete darum, schnell zu lernen, schnell zu wachsen, um eine gute Mutter für ihn zu sein.

Danke, dass du da bist.

 

 

 

Fehlschläge

An Arrow

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass kaum jemand über seine eigenen Fehlschläge redet? Gerade als Mutter fällt mir das besonders auf – es gibt kaum eine Mutter, die zu geben will, dass sie in einer Situation nicht adäquat reagiert hat, oder schlimmer noch: die Nerven verloren hat.

Mich beschleicht das Gefühl, dass niemand zu diesem „geheimen Club“ dazu gehören will – wer will schon Niederlagen erleben? Und dann auch noch dazu stehen?

Aber wenn wir uns diese „Niederlagen“ mal genauer ansehen, so stellt sich schnell heraus, dass genau dies die Situationen sind, an denen wir wachsen – wir sind bereit etwas zu ändern, wenn wir bemerken, dass dies oder jenes nicht so funktioniert, wie wir uns das wünschen.

Und mal ehrlich, ist es nicht erleichternd zu sehen, dass es auch anderen Menschen so geht? Heraus zu finden, dass wir nicht alleine mit einer Situation sind?

Ich bin immer so dankbar, wenn ich andere Mütter fluchen höre, wenn ich höre, wie sie genervt sind, oder „unangemessen“ reagieren – weißt du wieso? Weil es mir auch so geht.

Und wenn ich mir meine Fehlschläge so ansehe, dann wird mir klar, dass ich dankbar für sie sein muss, denn diese Momente sind jene, an denen ich wachsen und lernen kann – die mich motivieren, mich zu verbessern oder etwas anderes aus zu probieren, die meine Kreativität herausfordern und mich zwingen, andere um Hilfe zu bitten.

Und wenn ich das tue, so muss ich mutig sein – ja, ich denke, wir wollen niemanden zeigen, dass auch wir Fehlschläge erleiden, oder Fehler machen, weil wir Angst haben, uns verletzlich zu machen und verurteilt werden. Wir müssen über unseren Schatten springen, und uns offenbaren – dann werden wir für andere den Weg ebnen, sich selber zu offenbaren.

Und aus der Angst, wird Verständnis, und aus dem Verständnis wird Vertrauen. Sei mutig, deine Fehlschläge sind nichts wofür du dich schämen musst, sondern sie sind die Abzeichen, die das Leben dir verleihen möchte – Aufgaben, an denen man wächst!

In Liebe

Ana

Der Babadook – Gedanken zum Film

Ich mag keine Horrorfilme – ich komme mit der gezeigten Gewalt nicht zurecht und ich grusel mich. Normalerweise ist dies genau das Ziel eines solchen Filmes, und man schaut sie genau deswegen. Ich kann das kaum ertragen und schaue sie nicht an. (Zombiefilme sind grenzwertig, falls es jemanden interessiert)

Wie komme ich also dazu, etwas über einen Horrorfilm zu schreiben?

Weil hier ein Thema aufgegriffen wird, was so gut wie nie angesprochen wird – eine fragile Mutter-Kind-Beziehung.

Interpretation zum Film

Am Tag der Geburt ihres Sohnes Samuel, stirbt Amelias Mann bei einem Verkehrsunfall. Dieses traumatische Erlebnis, äußert sich in einer ambivalenten Beziehung zu ihrem Sohn. Auf der einen Seite bemüht sie sich eine gute Mutter zu sein, auf der anderen Seite lehnt sie ihren Sohn ab (Quelle: Interview mit Regisseurin)

Ihr Sohn wirkt generell „schwierig“ – er hat besondere Interessen, scheint nicht wirklich sozial integriert und hat häufig Albträume, die ihn dazu veranlassen, sich Waffen zu bauen, die er dann auch mit in die Schule nimmt. Er ist „anders“ – und damit um zu gehen, fällt Amelie nicht leicht. Er und ihr Job (Altenpflegerin) entziehen ihr jegliche Energie, und sie hat selten die Möglichkeit, etwas für sich zu tun und ihre Kräfte zu revitalisieren.

Diese finsteren Gedanken, die sie gegen ihren Sohn hat, lehnt sie natürlich ab, bzw. versucht sie zu verdrängen (welche Mutter möchte sich selber schon eingestehen, ihr Kind ab zu lehnen), aber sie manifestieren sich in der dunklen Gestalt des Babadook, der nach und nach Besitz von der Mutter ergreift, und sie dazu bringen will, ihren Sohn zu töten.

Jennifer Kent hat es in ihrem ersten Film geschafft, die Szenen so zu gestalten, dass man selber diese Ambivalenz in sich selber spürt. Man weiß, um die Unschuld des Kindes – und natürlich möchte man, dass ihm nichts geschieht – und auf der anderen Seite tauchen diese fürchterlich finsteren Gedanken auf – wenn das Kind in einer Szene so sehr nervt, dass man als Zuschauer das Bedürfnis bekommt, dem Kind eine zu kleben.

Ich denke, das besondere an dem Film ist, diese besondere Beziehung, die zwischen Mutter und Kind besteht an zu tasten – und ein Tabuthema in Szene zu setzen.

Und welche Mutter kennt nicht die negativen Gedanken, dass das eigene Kind nervt? Hier wird man als Mutter mit der eigenen Schattenseite konfrontiert – ein Horror der wirklich unter die Haut geht. Grusel ohne viel Gemetzel (leider kommen ein paar Gewaltszenen drin vor).

Außerdem erinnert mich der Film sehr an das Spiel mit der Angst. Ich weiß, dass man früher erzählt hat, dass „der schwarze Mann“ im Keller wohnt – ich selber gruselte mich als Kind vor dem Keller (obgleich man mir nie damit Angst gemacht hatte) – es erinnert mich auch an das Lied:

„Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“

Was ist, wenn der „schwarze Mann“ aber die dunkle Seite in der eigenen Mutter ist? Und, haben wir die nicht alle?

Fazit:

Ein gelungener Film, der einen anregen kann, sich seine eigene Schattenseite bewusst zu werden, und der zeigt, dass es besser ist, sich mit ihnen zu befassen – sich ihnen zu stellen, damit man nicht von ihnen eingenommen wird.

Hast du den Film schon gesehen? Was denkst du darüber?

(alle Bilder dieses Beitrages stammen aus dem Film „The Babadook“ by Jenny Kent und unterliegen ihrem Copyright)

Dattelpralinen selbstgemacht

Dattelpralienen

Mhmmm, ich liebe dieses Dattelkonfekt – und ich genieße jedes einzelne Bällchen – besonders, wenn sie kalt aus dem Kühlschrank kommen (was aber kein Muss ist)

Für deine eigenen Bällchen brauchst du lediglich:

Medjool Datteln (die sind butter weich und ultra köstlich) und Kakao. Du kannst auch Carob – Pulver verwenden, oder Kakao in Rohkostqualität – ganz wie du magst.

Dattelpralienen1

Entferne die Steine deiner Datteln – und zerquetsche sie dann mit einer Gabel – das geht noch ganz leicht. Dann nimmst du ein paar Esslöffel Kakao – ich habe auf 8 Datteln, glaube ich, 4 Messlöffel gegeben… uns später noch einen dazu, weil ich das Gefühl hatte, das da noch etwas fehlt. Dann wird alles vermengt… das ist der anstrengendste Part – und wenn du eine Küchenmaschine hast, kann die das sicherlich für dich übernehmen… Schön durch mischen, bis sich alles gut vermengt hat. (Nicht naschen!)

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Dann nimmst du eine kleine Menge der Masse in die Hand und rollst daraus ein Bällchen – die können so groß oder klein sein, wie du magst. Irgendwann, wenn du so warme Hände hast, wie ich, beginnen die Kugeln in der Innenhand zu kleben – wasch sie mit kaltem Wasser, dann kann es weiter gehen.

Der Zwerg und ich haben sie dann noch in Amaranthpops gewälzt, damit sie nicht aneinander kleben – du kannst den Schritt überspringen, oder sie in anderen Dingen wälzen… z.B. Kokosflocken, Erdmandelmehl oder was auch immer du da hast.

Ich habe diese Anleitung bei youtube gesehen – bei einem geliebten Kanal: Vegan Power Girl

Ich habe vor, diese Pralinen auch noch mit anderen Inhaltsstoffen zu machen – mit Kokos und mit getrockneter Mango? Oh, und für den Winter kann man Lebkuchen-Gewürz mit hinein geben, dann hat man vegane, ggf. rohe, Lebkuchen-Pralienen… wer kann da wieder stehen??

Was meinst du? Womit würdest du sie machen?

Ein Tag im April – Tagebuchbloggen am Wochenende

Gegen sechs beginnt unser Tag – der Kleine ist wach und da er nicht mehr bei uns im Bett schläft, sondern in seinem eigenen, das mit unserem im Schlafzimmer steht, stehe ich auf, um ihn mit in unser Bett zu tragen (er lieb es). Es wird gemeinsam gekuschelt, bis der Zwerg unruhig wird und nach Frühstück verlangt („Müüsli!“)

Vormittag

Wir machen uns alle frisch und bereiten Frühstück zu – Kaffe für die Großen, Saftschorle für den Zwerg. Auf unserem Tisch stehen Brötchen, Marmelade und Käse – für den Mann auch Leberwurst und anderes Gefleisch – und für den Zwerg in den letzten Tagen Müsli. Eine Mischung aus: in Kokosöl angemachten Haferflocken, einen halben Apfel, Banane und Rosinen/Sonnenblumenkernen mit Mylch (SoYa^^).

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Einkaufen mit Kind

Danach wird erstmal ausgiebig gespielt, der Mann mit dem Zwerg, so dass ich ein wenig Ordnung machen kann. Dann gehen wir einkaufen – meistens gehe ich mit dem Zwerg, so dass der Mann ein wenig Zeit für sich hat (er hilft dann beim Tragen).

Das Einkaufen mit meinem Zweijährigen mag ich sehr – und er liebt es. Er darf das Obst/Gemüse holen und in den Wagen packen werfen und später dann auf´s Band legen oder wieder ein räumen. Bei dm/Alnatura nimmt er direkt den kleinen Wagen – ich finde es sehr amüsant zu beobachten, was er von sich aus so einpackt (einiges darf mit, einiges wird heimlich weg gelegt) – und er bringt, während ich bezahle, selbstständig den Wagen weg – wow! Schon so groß – gesnackt wird meistens ein halbes Brötchen.

Mittag

Die Zeit verfliegt immer so schnell, bis wir zu Hause sind ist es meistens schon halb zwölf – und der kleine Hase ist müde. Mittagsschlaf macht er bei uns im großen Bett und ich lege mich mit ihm hin – meistens toben wir vorher noch, kitzeln und lachen… dann wird gekuschelt bis er dann schläft. Diese Zeit nutze ich zum Malen (oder bloggen), während der Mann unser Mittagessen vorbereitet. (ich habe es soooo gut) Meistens schläft der Zwerg im Schnitt ne Stunde – manchmal auch etwas länger – und wir essen dann gemeinsam Mittag.

Draußen Malen

Nachmittag

Auch dann ist erst mal wieder Spielzeit – immer im Wohnzimmer, da ist viel Platz auf dem Boden und wir drei können da alles mögliche machen…Straßen bauen, für seine Autos, Feuerwehr-Hauptzentralen bauen für uns, oder seine Autos.  Dann gehen wir wieder raus. Der Mann alleine mit ihm – oder zusammen. Dann gehen wir in den Wald und untersuchen Weinbergschnecken, oder schauen, welche Blumen die Bienen als nächstes anfliegen usw.

Abend

Wenn wir dann wieder heim kommen, geht der Zwerg in die Badewanne und planscht erst einmal herum. Einer von uns darf sich erholen – der andere bleibt beim Zwerg. Wenn er fertig mit dem Baden ist, liebt er es, noch nackt durch die Wohnung zu laufen und ein „Nakt-Frosh“ zu sein. Da er sich mittlerweile auch manchmal auf den Topf setzt, lassen wir ihn – (und er nutzt den Topf dann gerne).

Abendbrot gibt es dann schon im Schlafanzug – wir lesen dann noch ein paar Bücher und dann geht es ins Bett. Zähne putzen ist im Moment ein echter Kampf, so dass wir das Sternenkind (eine handgemachte Puppe) kommen lassen, mit der er gerne spricht, und die ihm die Zähne putzen darf (da hält er still und alles ist kein Problem).

Unser Zu-Bett-geh-Ritual ist sehr simpel: Wir packen ihn in sein Bett, wo er noch mit seinen Autos spielen darf. Dann ruft er nach mir – ich nehme ihn auf den Arm und singe ihm vor, während wir kuscheln. Danach lege ich ihn ins Bett, decke ihn zu, küsse ihn zur Guten Nacht und gehe raus. Er ist dann noch wach und schläft irgendwann ein.

Wir haben in der Zeit dann Elternzeit und tun, was uns gefällt: Baden, Malen, Unterhalten, lesen – wonach uns gerade ist. Um zehn ist aber unser Tag vorbei – und wir fallen müde ins Bett…

 

Beltane – Der Maibaum

Heute Nacht treffen sich Jung und Alt um gemeinsam in den Mai zu tanzen. Diese Tradition ist so alt, wie das Land, auf dem wir leben – und leider geht es heute meistens nur noch ums „Saufen“. Dabei treffen wir uns doch, um die heilige Hochzeit zwischen Gott und Göttin – dem weiblichen und männlichem Aspekt zu feiern. Wir feiern die Möglichkeit, gemeinsam neues Leben zu erschaffen – die Fruchtbarkeit unserer Körper und der des Landes.

Der Maibaum

Der Maibaum ist ein wunderbares Symbol für die Verehrung der Fruchtbarkeit des Landes. Der (männliche) Stab wird in die (weibliche) Erde gesteckt – um beide zu „vermählen“ – um den dann getanzt wird.

Du kannst für deinen Altar (oder den Jahreszeitentisch) einen kleinen Maibaum gestalten. Dazu nimmst du eine Baumscheibe und bohrst ein Loch hinein, in dem dann ein Holzstab passt. Ich habe einen Holzstab einfach mit Heißkleber an der Scheibe befestigt… das geht auch.

Mit Heißkleber (oder auch Bastelkleber) kannst du nun ringsherum auf der Holzscheibe Moos oder, wie ich, Filzlocken ankleben.

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Für die Bänder kannst du sowohl Geschenkband als auch Baumwolle nehmen. Ich habe Stickgarn verwendet – das hatte ich gerade da. Auch dieses habe ich oben auf dem Stab einfach festgeklebt. (da gibt es sicherlich noch elegantere Lösungen) und habe noch einen Strass-Stein geklebt – du kannst aber auch ein Eichelhütchen, ein kleines Schneckenhaus oder alles andere, was dir gefällt befestigen.

Du kannst dann deinen Maibaum auf den Altar stellen und in der Hexennacht um den Stamm flechten.

Maibaum

Mit dem Zwerg werde ich (nach einer Idee vom Wurzelweber) ein Blumen-Stein-Mandala für Mutter Erde legen, um ihr zu danken, für all die wunderbaren Dinge, die wir erfahren, und für alles, womit sie uns so reich beschenkt.

Außerdem werden die Pflanzenzöglinge umgetopft, und auf den Balkon ziehen und ich möchte gerne noch Löwenzahnhonig machen.

Was macht ihr? Wie werdet ihr heute Beltane feiern?

 

Tabuthema: Unglückliche Mutterschaft

Darf man in seiner Mutterrolle unglücklich sein? Darf man sich selber wünschen, keine Mutter mehr sein zu wollen? oder schlimmer noch: Wenn man die Möglichkeit hätte, sich noch einmal zu entscheiden, sich gegen die Mutterrolle zu entscheiden?

Oft bekommt man von der Gesellschaft, der Familie und von anderen Müttern ein klares: „Nein“ verpasst. Mütter, die so etwas „schreckliches“ sagen, werden geächtet! Natürlich kennen die meisten Mütter diese Tage, an denen man die Kleinen auf den Mond wünscht – wo man sich wünscht „einfach mal seine Ruhe“ zu haben – und für ein paar Stunden/Tage aus der Mutterrolle zu schlüpfen.

Aber was ist, wenn es Mütter gibt, die sich wünschten, ganz aus dieser Rolle aus zu steigen? Die aber auch von sich sagen, dass sie ihre eigenen Kinder lieben?

Wahrscheinlich werden diese Mütter hier nicht drauf antworten, denn das Risiko ist doch viel zu groß… warum sind sie denn dann schließlich Mütter geworden? Ich bin so dankbar, dass ich am Wochenende diesen Beitrag in der Süddeutschen Zeitung gelesen habe, denn es ist einer der wenigen ehrlichen Beiträge über dieses Thema.

Ich denke, eine Reaktion auf diesen Zwiespalt könnte eine postpartale Depression sein, an die eine beträchtliche Anzahl an Frauen leidet – man wollte Mutter werden, man wollte dieses Kind haben – und muss dann fest stellen, dass man nicht für diese Rolle gemacht wurde. Was jetzt?

Einen Job, der nicht für einen geeignet ist, kann man wechseln oder beenden. Man kann sich von seinem Partner trennen, wenn man fest stellt, dass er doch nicht der Mann für´s Leben ist… diese Dinge weiß man auch erst, wenn man drin ist! Was macht man als Mutter, wenn man merkt, dass man nicht geeignet ist?

Im besten Fall arrangiert man sich irgendwie damit, aber wenn nicht? Dann wird man im schlimmsten Fall krank und unglücklich.

Es ist in Ordnung, wenn du nicht glücklich bist! Es ist in Ordnung, wenn du das Gefühl hast, in einem Albtraum zu sein. Verurteile dich nicht dafür! Stehe dazu und suche dir Hilfe! Ich weiß, dass du eine gute Mutter bist, auch wenn du dich in einem anderen Leben, anders entschieden hättest.

Ich möchte mit diesem Beitrag ander Mütter darum bitten, euch nicht gegenseitig zu verurteilen, oder für andere zu definieren, was es heißt, eine „gute“ Mutter zu sein. ich möchte, dass ihr gerade für die da seid, die es nicht so leicht haben, wie ihr. Denen es nicht „leicht von der Hand“ geht. Helft ihnen, unterstützt sie und verurteilt sie nicht, denn sie kämpfen jeden Tag mit ihren inneren Dämonen, die ihnen sagen, das sie nicht gut genug sind.

Wir könnten so viel bessere Mütter sein, wenn wir auch anderen eine gute Mutter sind, was auch immer das bedeutet – für mich zumindest, nicht zu urteilen, unterstützen, Hilfe anbieten, und anderen sagen, dass sie nicht alleine sind!